Katrin Mayer (*1974, Oberstdorf) zeigt im Badischen Kunstverein ihr aktuelles Kunst- und Forschungsprojekt
c0da
, das die weibliche Geschichte der Computerprogrammierung und des Schreibens thematisiert und vielschichtig in eine Beziehung zur Technologie- und Fächerstadt Karlsruhe setzt. Mayer entwirft in ihrer ortsspezifischen Praxis feministische Korrektive bestehender Geschichtsschreibungen; beispielsweise war die Technik der Programmierung gerade in ihren Anfängen eine weibliche Tätigkeit, die Errungenschaften der Frauen werden jedoch kaum benannt.
c0da
verwebt Erzählungen über so wegweisende Programmiererinnen wie Ada Lovelace, Grace Hopper oder Betty Snyder Holberton von den ENIAC 6 mit einer Herstory des Schreibens. Beginnend mit der
l’écriture féminine
und der Figur des zerologischen Subjekts bringt
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die Schreibkonzepte in ein Spannungsverhältnis zu Künstlicher Intelligenz und neuen Schreibprogrammen wie Chat GPT. Künstler:innen, Theoretiker:innen, Kurator:innen und Autor:innen aus Mayers interdisziplinären Netzwerk wurden eingeladen, die Recherchen kollaborativ zu reflektieren und eigene Beiträge auf
www.c0da.org
zu publizieren – eine fortlaufende Plattform, die zusammen mit Anna Cairns entwickelt und 2022 veröffentlicht wurde.
Im Kunstverein wird
c0da
erstmals in einen Ausstellungsraum übersetzt und um eine weitere Erzählung ergänzt: Mayer entwirft eine spekulative Re-Lektüre der Schöpfungsgeschichte der Fächerstadt Karlsruhe, der zufolge der Markgraf Karl Wilhelm von einem Fächer träumte und seine Schloss- und Stadtanlage an diesem Motiv orientierte. Mayer nimmt den Fächer (Englisch: fan) beim Wort –
fanny
ist im britischen Englisch ein Slangausdruck für Vulva. Zudem war der Fächer im 18. und 19. Jahrhundert ein telegrafisches Tool, das zur Grundausstattung des weiblich codierten Körpers gehörte und in Literatur und Kunst als ein Instrument emanzipativ-subversiver Kommunikation inszeniert wurde.
Kuratiert von Anja Casser
Kuratorische Assistenz: Yvonne Fomferra
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Beitragende: Anna Cairns, Ann-Kathrin Eickhoff, Sophia Eisenhut, Rike Frank, Jackie Grassmann, Sarah Lehnerer, Hanne Loreck, Jasmina Metwaly, Karolin Meunier, Eva Meyer, Luzie Meyer, 0rphan Drift & Ido Radon, Sadie Plant, Romy Nína Rüegger, Bea Schlingelhoff, Eske Schlüters, Andrea Scrima, Jana Seehusen, Stanton Taylor, Rebekka Wilkens
Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung, der Kunststiftung NRW und der Rudolf Augstein Stiftung
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Recherche und Webseite wurden finanziert und begleitet vom Berliner Programm Künstlerische Forschung
Waldstraße 3, 76133 Karlsruhe
Kontakt
E-Mail: info@badischer-kunstverein.de
Telefon: 0721-28226
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Webseite des Veranstalters (http://www.badischer-kunstverein.de)
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Waldstraße 3, 76133 Karlsruhe