Der Freundeskreis Badisches Malerdorf Grötzingen e.V. präsentiert in seiner diesjährigen ersten Ausstellung gleich zwei spannende Künstlerinnen, die mit kontrastreichen, aber sich gut ergänzenden Positionen die Vielfalt zeitgenössischer Kunst in die Galerie Kunstfachwerk N6 bringen.
Ki Youn Kim experimentiert in ihren Arbeiten mit feinen Linien und Strichen aus Tinte und Fineliner, die sie schichtweise aufs Papier zeichnet. Ihre Werke, die sich zwischen Abstraktion und Anklängen an Naturformen bewegen, verbinden die traditionelle Bildauffassung Ostasiens mit einer westlichen, spekulativen Formensprache. Ki Youn Kim studierte Bildhauerei in Seoul sowie Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Saar in Saarbrücken, wo sie ihr Studium 2014 als Meisterschülerin bei Gabriele Langendorf abschloss. 2023 hatte sie ein Aufenthaltsstipendium der GEDOK Schleswig-Holstein in Lübeck. Sie lebt und arbeitet in Rheinland-Pfalz.
Hanna Woll zeigt Skulpturen, deren Materialien stets eine Verbindung zur Erde suchen. Ihre Werke reichen von der Majolika-Arbeit „Landschafterin“ mit einer rauen, sandgestrahlten Oberfläche bis hin zu experimentellen Installationen wie dem „Wantel“ aus Lehm, Bitumen und modellierten Schnüren. Das eingetrocknete Material unterliegt ständig einem „Wandel“ und man kann sich darin wie in einen Mantel einhüllen – daher der Titel der Skulptur. Darüber hinaus zeigt sie Glasskulpturen, die sie in der traditionsreichen Glashütte Meisenthal in Frankreich formte. Die 1982 in Neuburg an der Donau geborene Hanna Woll lernte zunächst Steinmetzin und studierte dann an der Kunstakademie Karlsruhe in der Klasse Stephan Balkenhol. 2024 stellte sie unter dem Titel "Kunsttäter" in der Galerie Zeitzone Berlin aus.
Hanna Woll mit Skulptur „Landschafterin“. Foto: Scherz-Schade
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Der Freundeskreis Badisches Malerdorf Grötzingen e.V. möchte auf den Wurzeln der Malerkolonie aufbauen und sie mit der vielfältigen künstlerischen Gegenwart verbinden.
Dies soll erreicht werden durch
Wie vielerorts verließen Ende des 19. Jahrhunderts auch in Karlsruhe zahlreiche Maler die Enge der akademischen Ateliers, um in ländlicher Umgebung frei nach der Natur zu malen. Fünf Malerfamilien fanden im Grötzinger Schloss Augustenburg einen gemeinsamen Lebensmittelpunkt: Eine Malerkolonie, vergleichbar jener in Murnau oder Worpswede, war geboren!
Seitdem zieht der heutige Stadtteil Karlsruhes als Badisches Malerdorf Kunstschaffende aller Sparten an, um hier zu leben und zu arbeiten.
Die Malerkolonien waren weit mehr als nur ein Zusammenleben und -arbeiten von Bildenden Künstlern. Sie waren zugleich Treffpunkt von Dichtern, Schriftstellern, Musikern und anderen Kulturschaffenden, die sich gegenseitig kreativ bereicherten.
Es gilt, dieses Erbe mit dem heutigen Zeitgeist zu verbinden.
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