175 Jahre Revolution von 1848/49 – Erinnerung als Chance
19. Februar 2025, 18 bis 20 Uhr
Ort: FernUniversität in Hagen, Campus Karlsruhe
Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur:
Vortrag von Dr. Clemens Rehm
Leitender Archivdirektor a.D., Wissenschaftlicher Beirat der „Bundesstiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte“
In den Jahren 2023 und 2024 gab es sie wieder, die Festakte, Feierlichkeiten, wissenschaftlichen Tagungen, Publikationen, Vorträge und Diskussionsrunden, in denen an die Revolutionszeit von 1848/49 erinnert wurde. Auch in dieser Veranstaltungsreihe wurde das mehrfach thematisiert. Worum ging es dabei? Erlebten wir eine Gedächtnisauffrischung von historischen Fakten oder eine Wiederaufnahme der Euphorie von 1998/99, als zumindest im deutschen Südwesten die Revolution geradezu flächendeckend zur Identitätsstiftung entdeckt wurde? Was bedeuteten bei den aktuellen Veranstaltungen die vielen Bezüge zum Zustand der Demokratie (nicht nur) in Deutschland und die damit verbundenen politischen Debatten über Freiheitsrechte?
Auch wenn es für eine umfassende Bilanz noch zu früh ist, werden an ausgewählten Beispielen die Erinnerungsarbeit von Gedächtnisinstitutionen, die thematische Fokussierung des wissenschaftlichen Diskurses und die Formen des Gedenkens öffentlicher Institutionen vorgestellt. Das schließt neue Initiativen zur Demokratieerinnerung wie die Bundesstiftung „Orte der deutschen Demokratiegeschichte“ und die Pläne rund um die Frankfurter Paulskirche mit ein.
Nach der Erinnerung an die Revolutionsereignisse gilt es also die Erinnerungskultur selbst und die damit verbundene gesellschaftliche Selbstvergewisserung zu diskutieren. Im gesellschaftlichen Diskurs geht es damit um die Frage, ob beziehungsweise wie es perspektivisch gelingen kann, die Erinnerung an die demokratischen Traditionen dieses Landes als Teil einer umfassenden Erinnerungskultur zu verankern.
Clemens Rehm , Dr., geb. 1959, Leitender Archivdirektor a.D., zuletzt Stellvertretender Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg, Wissenschaftlicher Beirat der „Bundesstiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte“, Geschäftsführer des „Fördervereins Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte, Rastatt“; Arbeitsschwerpunkte und Publikationen zur Aufgabe der Archive in der demokratischen Gesellschaft, zu Archivrecht und Archivpädagogik sowie zu badischer Landes- und Ortgeschichte.
Die Veranstaltung wird hybrid durchgeführt; es ist keine Anmeldung erforderlich:
Eine ausschnittweise Aufzeichnung der Veranstaltung wird zeitnah – auch mit Möglichkeit zur nachträglichen Kommentierung oder Rückmeldung an den Referenten – im Veranstaltungsrückblick veröffentlicht.
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