Veranstaltungskalender

Es war ein denkwürdiges Konzert, als No Sugar, No Cream vor vier Jahren im TOLLHAUS ihr damaliges Album „Promises“ erstmals vor Publikum präsentierten. Der erste Corona-Lockdown hatte im Frühjahr den eigentlichen Release-Gig ausgebremst. Im Sommer waren dann zumindest wieder Live-Veranstaltungen möglich. Und eines der ersten davon war dieses Konzert, das im Rahmen von „Oh wie schön wär ZELTIVAL“ ausverkauft über die Bühne ging. Nun bringt die Karlsruher Americana-Band das Nachfolge-Album mit ins TOLLHAUS: „Future, Exhale“. Und so wie dieser Titel genau die Mitte des Slogans „Inhale the future, exhale the past“ markiert, spielen viele der Songs im Zwischenreich des Unterwegsseins.
Während die Texte mit Szenen von Ort- und Rastlosigkeit einen Nerv der Zeit treffen, ist die Band in ihrem Sound ganz bei sich selbst angekommen. Aus ihren Wurzeln in Alternative-Country und Indie-Folk haben No Sugar, No Cream einen markanten Stil entwickelt, der nach vielen Seiten offen und dennoch stets wiedererkennbar ist. Im Zentrum steht die melancholisch-melodische Symbiose aus Gesang (Pete Jay Funk) und Geige/Mandoline (Heike Wendelin), geerdet von souveränen Understatement-Gitarrenlicks (Oli „Earl Grey“ Grauer) und getragen von schnörkellosem Groove aus Bass (Andreas Jüttner) und Schlagzeug (Frank Schäffner). So weit, so bekannt. Doch noch nie klang das so konsequent, so auf die Essenz reduziert und zugleich so raumfüllend wie auf dem neuen Album, produziert von Rolf Ableiter, dem Kopf des Karlsruher Leonard-Cohen-Projektes „Field Commander C.“.