TANZ/PERFORMANCE in der Orangerie der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, 20 Uhr
Ausgehend von der Annahme, dass Schmerzen, Leid und Schuld über Generationen eingeschrieben und weitergegeben werden, adressiert »wunden« Möglichkeiten einer ›verkörperten‹ Erinnerungskultur. Das Stück untersucht die Handlungsmacht realer Körper, die sich entgegenstellen und so zu performativen Zeichen mit Wirksamkeit werden. Die Zuschauenden werden durch die Offenheit der Rotunde und Interaktion Teil der Aufführung, während das musikalische Ensemble in die Gruppe der Tanzenden eingebunden wird. Das musikalische Konzept legt einen Schwerpunkt auf die Musik des Balkans, die eine jahrhundertealte kulturelle Prägung zwischen arabischen und europäischen Einflüssen tradiert. Goran Stevanovich, 1986 in Bosnien-Herzegowina geboren, komponiert für die Produktion Stücke auf Grundlage der Sevdalinka. In Bosnien, wo in den 90er Jahren erstmals seit 1945 wieder ein Krieg auf europäischem Boden stattfand, ist die musikalische Tradition der Sevdah immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Dieses an der Schnittstelle unterschiedlicher kultureller Traditionen entstandene Genre durchzieht »wunden« als roter Faden.
Programm:
Arturo Fuentes
– Mood (2012)
für Cello
Mikołaj Majkusiak
– Rhythms of Doubt (2010), 3. Satz
für Cello und Akkordeon
Der Asra
(trad., arrang. G. Stevanovich)
für Akkordeon
Isidora Žebeljan
– Il circo (2002)
für Klavier
Isidora Žebeljan
– Sarabande
für Klavier
Sevdah Verse
(trad., arrang. G. Stevanovich), 3 Sätze
für Cello und Akkordeon
Aleksandra Vrebalov
– Danube Etude (2021)
für präpariertes Klavier
Wolfgang Rihm
– Antlitz (von weit) (1993)
für Cello und Klavier
Hans-Thoma-Straße 2, 76133 Karlsruhe
Kontakt
E-Mail: barbara.axtmann@gmx.de
Telefon: 07243 693 42 (AB)
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