Einblicke in das Leben von Lehrerinnen im 19. Jahrhundert
15. April 2026, 18 bis 20 Uhr
Ort: FernUniversität in Hagen, Campus Karlsruhe
Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur:
Vortrag von Prof. Dr. Sabine Liebig
Professorin für Neuere und Neueste Geschichte und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe
„Der Vertrag, den der Staat mit uns abschließt, wenn wir in das Seminar eintreten, ist unsittlich!“ Mit diesen Worten brachte eine 21-jährige Lehrerin zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihre Empörung über die Rahmenbedingungen ihres Berufs zum Ausdruck, nachdem sie sich gerade verlobt hatte – wusste sie doch, dass mit der Heirat ihre Arbeit als Lehrerin enden würde. Warum wurden Lehrerinnen bei Verheiratung entlassen? Wie wurden Frauen im 19. Jahrhundert überhaupt Lehrerinnen und wie sah ihr Leben aus? Waren sie die verhärmten ältlichen Jungfern oder ist das nur ein Bild, das gerne genutzt wurde, um die Lehrerinnen zu verunglimpfen? Wie lebten sie, wie arbeiteten sie und mit welchen Themen befassten sie sich?
Die Veranstaltung wird diese Themen rund um den Lehrerinnenberuf vertiefen, wobei sie in der bisher vernachlässigten historischen Forschung zum Gegenstand interessante und verblüffende Aspekte offenlegt. Dazu zählen Lehrerinnenvereine und das politische Engagement für eine verbesserte Mädchenbildung ebenso wie der Kampf für die eigenen Rechte und die Möglichkeit gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften. In der Tat birgt die Forschung zur Lebenswelt von Lehrerinnen manche Überraschungen.
Sabine Liebig , Prof. Dr., geb. 1964, war nach ihrer historischen Promotion an der PH Weingarten zunächst als Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Hannover tätig; seit 2004 lehrt sie Neuere und Neueste Geschichte und ihre Didaktik an der PH Karlsruhe. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen neben der Geschichtsdidaktik und Fragestellungen der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts auf den Feldern der jüdischen Geschichte, der Migrationsgeschichte und der Gender Studies. So hat sie neben Publikationen etwa zur Geschichte des Frauenwahlrechts auch Studien zur Migration sowohl in ihrer globalgeschichtlichen Ausprägung als auch im Karlsruher Kontext vorgelegt.
Die Veranstaltung wird hybrid durchgeführt; es ist keine Anmeldung erforderlich:
Eine ausschnittweise Aufzeichnung der Veranstaltung wird zeitnah – auch mit Möglichkeit zur nachträglichen Kommentierung oder Rückmeldung an den Referenten – im Veranstaltungsrückblick veröffentlicht.
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