Die „Arisierung“ im Vergleich zwischen der Großstadt Karlsruhe und den Ortenauer Landgemeinden Kippenheim/Schmieheim
11. November 2026, 18 bis 20 Uhr
Ort: FernUniversität in Hagen, Campus Karlsruhe
Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur:
Vortrag von Dr. Marco Wottge
Zeithistoriker, Lehrer für Geschichte und Ev. Religion
Anlässlich des 88. Jahrestags der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 nimmt die Veranstaltung den Vorgang der sog. „Arisierung“ im badischen Raum in den Blick. Mindestens 400 Grundstücke, über 1.000 Firmen und unzählige Wertgegenstände, welche jüdischen Bürgern in Karlsruhe gehörten, gingen zwischen 1933 und 1945 zwangsweise in „arische“ Hände über. Dieser als „Arisierung“ bezeichnete Prozess zählt nicht nur in Karlsruhe, sondern deutschlandweit zu den größten Enteignungsprozessen in der Geschichte.
Im Mittelpunkt des Vortrages steht die These, dass die wirtschaftliche Ausschaltung und Ausbeutung jüdischer Bürger in der Großstadt Karlsruhe radikaler verlief als in den Landgemeinden Kippenheim und Schmieheim. Die vergleichende Betrachtung der Ortenau und Karlsruhes lässt nicht nur die politischen Entscheidungsträger in den Blick treten, sondern veranschaulicht gleichfalls die Handlungsspielräume der örtlichen Bevölkerung.
Einen vorläufigen Höhepunkt im „Arisierungsprozess“ markierte die Reichspogromnacht am 9. November 1938. Sie offenbart zudem wie unter einem Brennglas die Unterschiede zwischen Stadt und Land. Am Ende des Vortrages steht die Frage, welche „Medizin“ am besten gegen antisemitische Propaganda hilft?
Marco Wottge , Dr. phil., geb. 1984, erhielt 2015 ein Promotionsstipendium der Stadt Karlsruhe, um die „Arisierung“ in Karlsruhe zu erforschen. In mehreren Publikationen setzte er sich seither mit der „Arisierung“ in Stadt und Land auseinander. Aktuell unterrichtet er als Realschullehrer in Schleswig-Holstein Geschichte und evangelische Religion.
Die Veranstaltung wird hybrid durchgeführt; es ist keine Anmeldung erforderlich:
Eine ausschnittweise Aufzeichnung der Veranstaltung wird zeitnah – auch mit Möglichkeit zur nachträglichen Kommentierung oder Rückmeldung an den Referenten – im Veranstaltungsrückblick veröffentlicht.
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